Wir finden: Zahlen sind spannend. Denn hinter (fast) jeder verbirgt sich eine Geschichte. Zeit, sie zu erzählen.

Text: Vivian Alterauge
Die Vorstellung, in den Supermarkt zu gehen und für Käse, Brot und Joghurt einfach den Wollpullover abzugeben, den man schon lange nicht mehr haben möchte, ist so verlockend wie ulkig. Im Erwachsenenalltag funktionieren Tauschgeschäfte leider nur sehr selten. Dabei war es früher, also wir sprechen natürlich von ganz, ganz, ganz früher, üblich zu tauschen, es gab schließlich noch kein Geld. Und Jäger tauschten Fleisch gegen neue Speere oder Bauern ihre Milch gegen Obst und Gemüse. Das funktioniert natürlich nur, wenn man nah beieinander lebt und alles, was man benötigt, zur Verfügung steht.
So wie in den Kinderjahren. Da haben Kindergarten- und Schulfreunde nämlich meist genau das, was andere so gern hätten. Paula hat einen Teddy, Levi eine Puppe. Magda hat ein Puzzle, Milan ein Bilderbuch. Tauschen wir? Unbedingt!
Und auch wenn Tauschen zunächst, so scheint es, nichts über Geld vermitteln kann, so merken Kinder sehr wohl: Wenn ich etwas abgebe, bekomme ich etwas anderes dafür zurück. Und wenn ich es geschickt anstelle, sogar etwas, das ich noch lieber mag. Und wenn Emily fünf kleine Sticker für ihren großen Glitzersticker verlangt, merkt Ruben: Ui, der ist wohl etwas ganz Besonderes! Wissen Sie noch, was Sie damals am liebsten getauscht haben?
Fragen Sie doch mal, was Ihr Kind, wenn das möglich wäre, gern tauschen würde. Den Regen gegen Sonnenschein? Das alte Rad gegen ein neues? Ein paar doppelte Aufkleber gegen die, die in der Sammlung fehlen? Das Spielzeugpferd gegen ein echtes Pony? Manches ist natürlich unersetzlich und nicht eintauschbar – aber man kann ja mal die Fantasie spielen lassen.