Spagetti oder Spaghetti? Auch wenn wir im kinderzimmer noch nicht Schreiben lernen, wie schreibt man das Lieblingsgericht aller Kinder nun richtig? Da die italienische Nudelsorte bereits im Plural steht, auf jeden nicht Spaghettis.
Gesunde Ernährung ist wichtig. Aber woher kommt mein Essen eigentlich?
Das Ernährungsverhalten wird bereits im Kindesalter entscheidend geprägt und lässt sich später nur schwer verändern. Bezugspersonen haben dabei einen maßgeblichen Einfluss auf das Essverhalten von Kindern. Je besser ein Kind versteht, was täglich auf seinem Teller landet, desto bewusster wird auch der Umgang mit der eigenen Ernährung.
Dieser Artikel bietet einfache Tipps, wie das Wissen von Kindern über Nahrungsmittel und deren Herkunft spielerisch und nachhaltig erweitert werden kann.
Besuch auf dem Bauernhof
Ein Ausflug oder sogar ein Urlaub auf dem nächsten Bauernhof bietet eine großartige Gelegenheit, mehr über die Herkunft unserer Lebensmittel zu lernen. Dort lässt sich ein Blick in den Stall werfen, um zu entdecken, wie Kühe, Schweine und andere Tiere leben. Solche Besuche können genutzt werden, um zu vermitteln, dass die Milch im Müsli beispielsweise erst gemolken werden muss oder woher Spiegeleier kommen.
Auf einem Bauernhof mit Ackerbau können Kinder zudem erfahren, was auf den Feldern wächst und wann der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist. Gleichzeitig kann behutsam erklärt werden, dass Fleischprodukte wie Wurst von Tieren stammen. Wenn diese Information lieber vermieden werden soll, kann vorher ein Gespräch mit dem Bauern oder der Bäuerin klären, wie solche Themen behandelt werden.
Gemüse und Obst selbst anbauen
Kinder lieben Süßes. Wenn wir ehrlich sind, sind die meisten Kinder nicht unbedingt die größten Fans von Obst und Gemüse. Obwohl es doch so gesund ist und lebenswichtige Vitamine liefert. Wie also den Nachwuchs davon überzeugen, dass Gemüse und Obst nicht total langweilig sind? Eine einfache und zugleich spannende Möglichkeit, die Verbindung zur Ernährung zu stärken, ist das eigene Anbauen von Lebensmitteln. Gemeinsam können Samen oder Setzlinge gepflanzt werden – je nachdem, womit sich alle Beteiligten wohler fühlen. Es ist faszinierend, das Wachstum Tag für Tag zu beobachten und schließlich beim großen Finale die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten und in ein leckeres Gericht zu verwandeln. Dabei wird nicht nur gesunde Ernährung gefördert, sondern auch spielerisch vermittelt, dass Gurken nicht auf Bäumen wachsen und Erdbeeren bei uns besser nicht im Winter angebaut werden.
Kein Garten? Kein Problem! Ein kleines Hochbeet aus alten Weinkisten oder Brettern kann auf dem Balkon Platz finden. Alternativ bieten Blumenkästen an Fenstern eine tolle Möglichkeit, kleinere Pflanzen wie Erdbeeren, Radieschen oder Salate anzubauen. So wird selbst mit wenig Platz das Gärtnern zu einem Erlebnis.
Saisonal und regional
Wer Obst und Gemüse der Saison kauft, kann viel Geld sparen und das Klima schonen. Das, was gerade in unserer Region geerntet wird, ist reichlich vorhanden und deshalb oftmals günstig zu haben. Es wird zum natürlichen Reifezeitpunkt mit seinem optimalen Aroma geerntet und braucht keine langen Transportwege. Deshalb ist auch das Fleisch vom Bio-Bauern aus der Region eine gute Idee. Außerdem geht dort Qualität vor Quantität. Und viele der Tiere dürfen einen Großteil ihres Lebens tatsächlich auf der Weide verbringen.
Aber wie bringt man einem Kind bei, wann welche regionalen Nahrungsmittel zur Verfügung stehen? Ein gemeinsames Projekt kann das Malen eines Saisonkalender sein, bei dem Obst- und Gemüsesorten den Monaten zugeordnet werden, in denen sie geerntet werden. Wer Lust auf kreative Gestaltung hat, kann zu jedem Lebensmittel ein kleines Bild zeichnen. Das macht nicht nur Spaß, sondern hilft auch dabei, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie verschiedene Lebensmittel aussehen und wann sie saisonal verfügbar sind.