Richtig sauber – Kinderzähne pflegen - Kita kinderzimmer Hamburg

Richtig sauber – Kinderzähne pflegen

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Yeah, der Milchzahntiger! Bis zum dritten Lebensjahr haben die meisten Kinder ihr komplettes Milchzahngebiss mit 20 feinen Zähnchen. Ab dem fünften Lebensjahr zeigt sich der erste Wackelzahn. Aber auch die ersten Zähne müssen gut gepflegt werden. Leider haben laut Studien 15 Prozent aller Kleinkinder Karies.

Achtung – Karies von Anfang an vermeiden

Nach jedem Essen und Trinken bildet sich auf den Zähnen ein Belag (Plaque). Diese Plaque-Bakterien verwandeln Zucker in Säure, die den Zahnschmelz angreifen. Eine zuckerarme Ernährung und das Meiden von süßen Säften und Tees sind daher wichtige Bestandteile der Zahnpflege.

Das Werkzeug: Zuhause gibt es die eigene Kinderzahnbürste. Zu einer reiskorngroßen Portion Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid wird ab dem zweiten Lebensjahr und später mit 1000 ppm Fluorid geraten. Zahnpasta sollte nicht zu süß sein, da sie sonst gerne verschluckt wird.

Eine Frage der Putz-Technik

Mit sanftem Druck und kreisenden Bewegungen putzen Mama oder Papa die ersten Zähne. Auch eine Massage des Kiefers tut gut, wenn die Zähne kurz vor dem Durchbrechen sind. Wichtig ist es, das Lippenbändchen zu schonen. Wird darüber zu fest geschrubbt, tut es weh, und das Baby wird sich zunehmend gegen das Zähneputzen wehren. Babys und Kleinkinder finden die Zahnbürste oft so interessant, dass sie auch selbst eine bekommen sollten. Kinder sollten spielerisch selbst zur Bürste greifen. Kleinkinder schrubben eher unkoordiniert – aber meist sehr begeistert im eigenen Mund. Es ist wichtig, dass die Kinder selbst ein Gefühl dafür entwickeln, ihre Zähne zu putzen. Allerdings sollten die Eltern bis das Kind etwa acht Jahre alt ist, noch für die Zahnpflege zuständig sein. Denn bis ins Grundschulalter können Kinder nicht alle Oberflächen von Plaque befreien. Auch nach dem achten Geburtstag ist es ratsam, dass die Eltern weiterhin nachputzen, bis die Feinmotorik vollständig entwickelt ist.

Milchzähne putzen mit der KAI-plus-Methode

Wie bürsten wir eigentlich? Erwachsene machen sich beim Zähneputzen meist wenig Gedanken darüber, wie sie bürsten. Vielleicht sollte auch die KAI-plus-Methode angewendet werden, denn sie gilt als effektiv. Damit alle Zahnflächen gründlich sauber werden, gilt es, die Zähne in immer der gleichen Reihenfolge zu putzen: K = Kauflächen, mit kurzen Hin- und Herbewegungen. Dann A = Außenflächen, mit kleinen Kreisbewegungen die geschlossenen Zähne von außen putzen und zuletzt I = Innenflächen, die mit kleinen Kreisen oder Drehbewegungen „von Rot nach Weiß“, das heißt vom Zahnfleisch zum Zahn gereinigt werden. Plus: die Eltern putzen nach!

Putzige Tricks: Vielleicht dürfen die Kleinen auch mal den Großen die Zähne putzen? Oder ihrer Lieblingspuppe? Gemeinsame Lieder oder Bilderbücher zum Thema Zahnpflege können ebenfalls motivieren. Bekannte Figuren wie Karies und Baktus kennen viele, aber auch Olli das Zahnputzschwein kann das Putzen erleichtern. Manche Familien singen ein bestimmtes Lied oder nutzen eine Sanduhr, um die Zeit zu messen. Egal ob mit einer App, einem Lied oder einem Spiel, es sollte einfach Spaß machen.

Tierisches Rollenspiel: Die KAI-Methode kann zum Spiel werden: „Du bist jetzt ein Krokodil und das reißt sein Maul ganz weit auf!“ Beim Bewundern der kindlichen Zahnpracht des „Krokodils“ können die Kauflächen geputzt werden. „Tiger, fletsch mal deine Zähne!“ Das kleine Raubtier beißt Ober- und Unterkiefer zusammen und faucht – so können die Außenflächen der Zähne prima kreisförmig gebürstet werden. Zuletzt streckt sich die „Giraffe“, zeigt ihren langen Hals und gähnt, und so lassen sich die Innenflächen gut putzen.

Spaß statt Drama: Gerade das Zähneputzen ist oft mit Herausforderungen verbunden. Es sollte aber nicht in einen Kampf ausarten, sondern als selbstverständliche Routine etabliert werden. Wenn es morgens einmal zu viel Widerstand gibt, verschiebt das Putzen auf einen anderen Zeitpunkt. Wichtig ist, dass abends nach dem Putzen nichts Süßes mehr gegessen und nur noch Wasser getrunken wird.

Wenn Eltern und Kind einen Neustart bei der Putzroutine brauchen, kann eine Beratung sehr helfen. Man findet gemeinsam neue Wege, um mit Freude an das regelmäßige Zähneputzen heranzugehen.