Fremdbetreuung und Kita - Kita kinderzimmer Hamburg

Fremdbetreuung und Kita

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Fremd? Wir in der kita Kinderzimmer finden: familienergänzende Betreuung passt viel besser. Denn sehr schnell sind die pädagogischen Fachkräfte, die anderen Kinder und die farbenfrohen Räume des kinderzimmers vertraut.

Tür auf, Kind raus, irgendwer wird es schon betreuen? So liest sich das Wort „Fremdbetreuung“. Ein harter, lieblos klingender Begriff. Das, was mitschwingt, ist ein unausgesprochener Vorwurf: „Du gibst dein Kind bei Menschen ab, die du nicht kennst“. Und Schwupps ist er da, der zweifelnde Gedanke: „Bin ich eine Rabenmutter oder ein Rabenvater?“  Das stimmt nicht. Zum einen sind Raben wunderbare Eltern, die sich die Erziehung ihrer Kleinen gemeinschaftlich teilen. Zum anderen gibt es keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Denn die Entscheidung für eine Kita ist keine Entscheidung gegen gemeinsame Zeit mit dem eigenen Kind. Es ist eine Entscheidung für die erste Bildungseinrichtung, die ein Kind besucht, denn in der Kita wird das Kind liebevoll begleitet, erlebt neue Abenteuer und lernt im täglichen Spiel. Eltern, die sich für eine Kita und auch für Krippenbetreuung entscheiden, lassen ihr Kind nicht bei Fremden. Im Gegenteil, sie wählen eine Betreuung, die zu den Bedürfnissen des Kindes und der Familie passt.  

Am Anfang ist in der Kita alles neu – nach der Eingewöhnung dann vertraut

„Die Entscheidung, einen Teil der Betreuung des eigenen Kindes an zunächst fremde Menschen abzugeben, treffen Eltern ja mit Bedacht und sie machen sich viele Gedanken,“ sagt Carolin Hantel, pädagogische Fachberaterin von KMK kinderzimmer. Gerade weil alles noch neu und unbekannt ist, wird in den kinderzimmer- Standorten Wert auf eine sanfte, kindgerechte Eingewöhnung gelegt. 

Die Erzieherinnen und Erzieher nehmen die Bedürfnisse der Kinder und Eltern sehr ernst. „Im Rahmen der Eingewöhnung haben alle Parteien ausreichend Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.“ So werden aus anfangs Fremden neue Bezugspersonen für die Kinder. Vertraute, zu denen ebenfalls eine Bindung aufgebaut wird. Nicht nur die Kinder bauen eine Beziehung zu den Erzieherinnen und Erziehern auf, auch die Eltern, sodass ein gegenseitiges Vertrauen entsteht. Vertrauensvolle Betreuung, die die Familie unterstützt – das passt so viel besser. Der Begriff „Fremdbetreuung“ weckt also ein falsches Bild von der Betreuung in der Krippe – und somit auch oft Ängste, die gar nicht begründet sind.

Auf das Tempo jedes einzelnen Kindes einzugehen ist ein wichtiger Bestandteil des Eingewöhnungskonzeptes im kinderzimmer. Der Kontakt zwischen den Kindern und den Erzieher:innen wird langsam gesteigert, bis eine gute Bindung entsteht. „Wenn die pädagogische Fachkraft in der Lage ist, das Kind zu trösten und das Kind diesen Trost akzeptiert, dann ist eine Bindung entstanden und das Kita-Personal wird immer vertrauter und eine Art Leuchtturm für das Kind“, erklärt Carolin Hantel.

Besser passt familienergänzende Betreuung

Nicht fremd, sondern immer vertrauter. Wenn Eltern ihr Kind von den Großeltern betreuen lassen, spricht man ja auch nicht von Fremdbetreuung – selbst wenn Kinder ihre Omas und Opas nur alle paar Wochen einmal sehen. Die Verantwortung und Hauptbetreuung liegt bei den Eltern. Bewusst wählen sie die Betreuung aus, die zu den Zeiten und Bedürfnissen ihres Kindes und ihrer Familie passt. Daher passt der Begriff „familienergänzende Betreuung“ eigentlich besser.

Auch, wenn ein Kind noch ein Baby oder ein Kleinkind ist, wenn es in die Krippe kommt: Schon in diesem Alter ist es schon in der Lage, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Neue Kontakte und Beziehungen sind eine Bereicherung für Kinder, so Carolin Hantel: „Der Horizont an Erfahrungen erweitert sich.“ Der Krippenstart ist für die Kinder ein großer Schritt – und auch für die Eltern, die es beim groß werden begleiten und sehen, dass es behutsam kleine Flügel bekommt, sich eigenständig entwickelt und in der Kita täglich liebevoll begleitet wird. Für Familien ist eine gute verlässliche Betreuung auch eine wichtige Hilfe bei der Vereinbarkeit. Denn wer das eigene Kind gut aufgehoben weiß, kann sich auch auf andere Aufgaben konzentrieren.

Zu früh für Fremde? Es sind doch Vertraute

Wann ist DER richtige Zeitpunkt für den Krippen- oder Kindergartenstart? Denn gibt es nicht, sagt die Sozialpädagogin Carolin Hantel. „Der richtige Zeitpunkt ist da, wenn die Eltern dazu bereit sind“, sagt die Sozialpädagogin Carolin Hantel. „Wenn sich Familien für den Kitastart entscheiden und hinter dieser Entscheidung stehen, dann ist das passend.“ Und das kann eben auch schon mit zwölf Monaten der Fall sein.

Sehr bald wird ein neu angekommenes kiziKind mit allem vertrauter: den pädagogischen Fachkräften, seiner Gruppe – egal ob Löwen oder Hasen! Es wird neue Freund:innen finden, Abenteuer erleben und jeden Tag mit den anderen Kindern gemeinsam wachsen und die Kita erobern. Und das zu wissen, genau das hilft Eltern beim ersten Loslassen ihrer Kinder beim Kindergarten-Start.