Bildnerisches Gestalten
Ist das Kunst oder ist das Kunst?
Gemälde, Skulpturen, Installationen: Unsere kleinen Künstler bringen quasi täglich neue Werke mit nach Hause. Doch was tun mit der ganzen Kunst? Wie kann man sie archivieren, ausstellen, ihr huldigen? Wir hätten da ein paar Ideen.
Text: Vivian Alterauge

Wenn Kinder malen, Installationen zusammenkleben oder aus Knete wilde Skulpturen formen, dann ist das wohl die reinste Form der Kunst. Ohne Wissen um Konventionen, Deutungen und Erwartungen werkeln sie einfach drauflos, angeleitet von dem, was sie fühlen, und von ihrer unendlichen Fantasie. „Kunst ist etwas, was so klar ist, dass es niemand versteht“, hat der österreichische Schriftsteller Karl Kraus mal gesagt, und er beschreibt damit die Geheimniswelt der Kunst ganz gut – und ebenso unsere Art und Weise, mit den Werken unserer Kinder umzugehen. Wir können sie fragen, was sie sich dabei gedacht haben. Sollten immer wertschätzen, was sie tun, aber nie werten. Es ist gar nicht so einfach, sich das mantraartige und reflexhaft wiederholte „toll gemacht“ zu verkneifen. Warum wir es überhaupt lassen sollten? Das ständige Lob könnte dazu führen, dass die kleinen Kreativen denken, sie müssten einfach nur Gleichartiges reproduzieren, um erneutes Lob zu erfahren, das schränkt ihre Kreativität ein.
