Wie wasche ich mein Kind? Und wie oft? - Kita kinderzimmer Hamburg

Wie wasche ich mein Kind? Und wie oft?

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Text: Lesley Ann Jahn

Denn beim Thema Hygiene, Cremen & Co. passt nicht wie so oft der Spruch „Viel hilft viel“. Wichtig ist, dass den Kindern die Körperpflege Spaß macht. Das lernen sie am besten, wenn sie verstehen, dass Sauberkeit wichtig ist, um sich gut, gesund und frisch zu fühlen.

Füße & Hände
Die meisten Kinder lieben es, mit Wasser zu pütschern. Beste Voraussetzung also, die Füße und Hände der Kinder sauber zu halten. Mit einem Tritt langt das Kind vielleicht schon selbst ans Waschbecken, dann heißt es: Ärmel hochkrempeln und Wasser, marsch! Aber die Hände werden die meisten Bakterien übertragen, also sollten Kinder mindestens nach der Toilette und vor sowie nach dem Essen Hände waschen. Und das lieber mit pH- neutraler Waschlotion oder Kinderseife, die trocknet die Haut nicht aus. Seifen stücke transportieren Bakterien eher weiter, als sie wegzuwaschen. Auch die kleinen Käsefüße können eine tägliche Wascheinheit vertragen. Danach unbedingt die Zehenzwischenräume abtupfen, sonst siedelt sich in dem feuchtwarmen Klima schnell ein Filz an. Führt man beides als Ritual ein, hält es ein Leben lang!

Ohren
Nein, Ohrenschmalz ist kein Schmutz, sondern pflegt die Haut des Ohrs und hält den Säureschutzmantel aufrecht, der wiederum vor Krankheitserregern schützen kann. Also Finger weg, erst recht von Wattestäbchen. Die können das Trommelfell verletzen oder den Gehörgang verstopfen. Das Außenohr kann mit einem feuchten Waschlappen gereinigt werden. Und wenn Ihr Kind zu viel Ohrenschmalz produziert (was gar nicht so selten ist): einmal zur Ohrenreinigung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Schnulli & Co.
Bakterien sitzen, logisch, am liebsten dort, wo wir und die Kinder ständig hinfassen. Finger abgeleckt, und Schwups landen die Bakterien auch im Kindermund und dann auf Schnuller und Flasche. Die sollten wir deshalb regelmäßig mit heißem Wasser auskochen und abspülen sowie alle zwei bis drei Monate auswechseln, spätestens aber, wenn das Silikon oder Latex porös wird. Auch Spielzeug sollte von Zeit zu Zeit abgewaschen werden. Waschlappen, Handtücher, Bett- oder Unterwäsche sollten bei mindestens sechzig Grad ab in die Waschmaschine. Normale Baby- oder Kinderkleidung müssen Sie nicht besonders heiß waschen. Für die Häufigkeit gibt es keine Faustregel. Bei offensichtlichen Verschmutzungen ist natürlich sofort eine Reinigung fällig. Achtung beim Lieblings-Kuscheltier: Das darf nicht einfach in die Waschmaschine gestopft werden!

Haare & Haut
Haarewaschen ist oft ein sensibles Thema, weil unvermeidlich mal Schaum in die Augen gerät. Und das brennt. Verwenden Sie deshalb unbedingt milde Shampoos! Ein- bis zweimal in der Woche Haarewaschen reicht – außer im Sommer oder nach stärkerem Schwitzen. Auch bei der Hautreinigung gilt: Weniger ist mehr. Mit dem Waschlappen nur sanft reiben, nicht rubbeln, und lauwarmes statt heißes Wasser benutzen.

Zähne
„Zähneputzen, Zähneputzen – ist doch gar nicht schwer. Zähneputzen, Zähneputzen, immer hin und her.“ Ab dem ersten Zahn sollten Sie Ihrem Kind täglich zweimal, besser dreimal die Zähne putzen. Das Thema Mundhygiene können Sie Kindern dabei spielerisch nahebringen, etwa mit Zahnputzliedern oder -reimen. Ab etwa zwei Jahren sollte Ihr Kind natürlich anfangen, die Zähnchen allein zu putzen – Sie können dabei die Hand halten und führen.

Duschen
Kinder – wie Blumen – nicht überwässern. Für die tägliche Reinigung ist es ausreichend, Gesicht, Füße, Po und Genitalbereich zu waschen. Im Sommer oder nach schmutzintensivem Spielen kann natürlich häufiger geduscht werden. Dann klappt es auch mit dem Wachsen!

Creme & Seife
Ist die Haut Ihres Kindes glatt und rosig? Dann brauchen Sie nicht ständig zu cremen. Falls die Haut aber beispielsweise im Winter bei Kälte und trockener Heizungsluft rau oder picklig wird, helfen Kindercremes ohne Parfüm. Bei akuten Ausschlägen kann der Kinderarzt den besten Rat geben. Auch bei Seifen und Waschgelen lieber sparen. Diese trocknen die Haut häufig eher aus, als sie zu pflegen. Warmes Wasser reicht zum Saubermachen. Und wenn’s mal so richtig schmutzig ist: eine milde Seife benutzen, die verträglich für Kinderhaut ist. Neue Seifen und Cremes gern erst an einer kleinen Stelle testen. Einzig bei der Sonnencreme sollte niemals gespart werden. Cremen Sie das Kind im Frühling und Sommer unbedingt ein, auch wenn die Sonne nicht direkt scheint.

Spieltrieb
Dreck ist voll okay. Also bloß nicht hysterisch werden, wenn Ihr Kind auf dem Spielplatz den Apfel wieder in den Mund steckt, der schon auf dem Boden lag. Das macht auf Dauer resistenter gegen Allergien und Keime. Trotzdem gibt es auch Grenzen. Denn am Mülleimer lecken oder mit den kleinen Händen in der Toilette herumplanschen sollte kein Kind. Sprechen Sie mit Ihrem Schützling über Tabuzonen in der Wohnung. Und erklären Sie, was erlaubt ist.

Genitalbereich
Alles sauber untenrum? Der Genitalbereich und der Po sollten wie gesagt täglich gewaschen werden. Achten Sie darauf, danach die Hautfalten in diesem Bereich gut abzutrocknen, um wunde Stellen zu vermeiden. Wickelkinder häufiger mal windelfrei herumlaufen lassen und bei Rötungen Wundschutzcreme auftragen, damit keine Windeldermatitis entsteht. Die tut nämlich richtig weh.