Mehr als nur Bewegung
Wenn Kinder Purzelbäume schlagen, Fangspiele spielen oder sich im Garten ins nächste Abenteuer stürzen, dann geht es nicht nur um Rennen, Springen und Klettern. Bewegung ist immer auch Persönlichkeitsentwicklung – und hier kommen wir Erwachsenen ins Spiel. Denn unsere Haltung, wir als Vorbilder und die Räume, die wir schaffen, sind oft entscheidender als der Kursplan oder die Sportart.
„Ein Purzelbaum ist mehr als nur eine Rolle – er ist ein Sieg über die Schwerkraft, ein Lachen über die Angst und ein Schritt in die eigene Stärke“, sagt unser pädagogischer Referent Tobias Buxmann. Wer Kindern solche Erfahrungen ermöglicht, unterstützt sie weit über die Bewegung hinaus.
Räume öffnen, Vorbilder sein
Kaum ist der Flur frei, wird er zum Sprint-Parcours. Ein Waldspaziergang kann zur Schatzsuche werden, und eine Kissenburg zum Trainingslager für kleine Superheld:innen. Kinder bewegen sich am liebsten dann, wenn ihre Umgebung Abenteuer zulässt.
Und: Sie schauen auf uns. Ob wir mitlaufen, mitjubeln oder einfach nur vormachen – Kinder ahmen nach. Wer Bewegung als etwas Selbstverständliches und Spaßiges vorlebt, steckt an und motiviert. Auch wer selbst keine „Sportskanone“ ist, kann Haltung zeigen. Zum Beispiel indem man gemeinsame Spaziergänge einplant, kleine Routinen schafft oder einfach Begeisterung für Bewegung signalisiert.
Tobias Buxmann appelliert an alle Erziehenden: „Seid Vorbilder in der Freude an der Bewegung, nicht im Zwang zur Leistung. Denn die Begeisterung ist der Funke, der den Sportsgeist entzündet.“
Mut zur Niederlage
Beim Wettrennen auf dem Spielplatz Zweite werden. Beim Fußball ein Tor kassieren. Beim Kartenspiel verlieren. Für Kinder sind Niederlagen echte Gefühle: Wut, Enttäuschung, Traurigkeit. Unsere Aufgabe ist es nicht, diese Gefühle wegzuwischen („Das ist doch nicht schlimm!“), sondern sie ernst zu nehmen und zu zeigen, dass Verlieren dazugehört.
Denn nur so lernen Kinder, Frust auszuhalten, wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen. „Das größte Geschenk, das wir unseren Kindern machen können, ist die Erlaubnis, zu fallen, aufzustehen und es wieder zu versuchen. Denn im Scheitern liegt die wahre Lehre der Resilienz“, betont Tobias Buxmann.
Haltung statt Druck
Kinder spüren sofort, ob Sport ein Muss ist oder ein Darf. Wer ständig Ergebnisse im Blick hat, raubt den Spaß. Wer dagegen Leichtigkeit vorlebt, signalisiert: Bewegung macht Freude! Egal, ob man gewinnt, verliert oder einfach mittendrin ist.
Und genau das prägt langfristig den Sportsgeist unserer Kinder. Nicht die Anzahl der Trainingseinheiten, sondern die Haltung, die wir mitgeben.
Es lebe der gemeinsame Purzelbaum! Denn Eltern sind nicht nur Zuschauer, sondern Spielpartner, Mutmacher und Vorbilder. Indem wir mitlaufen und mitjubeln, zeigen wir unseren Kindern das Wichtigste: dass Bewegung Freude macht – ob beim Toben, beim Gewinnen oder beim Verlieren
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