Die ersten Türchen des Adventskalenders sind geöffnet und die Aufregung bei den Kindern wächst. Und auch die Anspannung bei ihren Eltern. Wie kann der Dezember ein wenig ruhiger und trotzdem so richtig schön werden?
Erziehung: So wird Dein Kind zu einem glücklichen Menschen!
Was das Thema Erziehung von Kindern angeht, haben Experten festgestellt: Es kommt vor allem darauf an, die Persönlichkeit von Kindern von klein auf zu fördern. So kann Ihr Kind später im Leben stabile, glückliche Beziehungen führen, erfolgreich sein – und dabei körperlich und seelisch möglichst gesund bleiben. Jetzt fragen Sie sich sicher: Wie schaffe ich das überhaupt? Welche Fähigkeiten muss ich fördern, die für die Entwicklung maßgeblich sind? Wir haben gute Neuigkeiten. Es sind laut aktueller Forschung genau drei Fähigkeiten: Empathie, Optimismus und Selbstvertrauen.
Empathie: Verständnis für andere entwickeln
Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, spielt in der heutigen Gesellschaft eine wichtige Rolle. Kinder, bei deren Erziehung Wert auf Empathie gelegt wird, sind weniger aggressiv, weniger egoistisch und können sich besser in Gruppen einfügen. Das alles sind essentielle Eigenschaften in einer Welt, in der Teamarbeit immer wichtiger wird.
Kinder sind im Schnitt ab drei Jahren in der Lage, sich wirklich in die Gefühlswelt von anderen Menschen einzufühlen. Erst in diesem Alter können sie vollständig zwischen den Empfindungen von sich und anderen unterscheiden. Davor sind Kinder nur in der Lage, egozentrische Empathie zu zeigen, also Dinge zu tun, die ihnen in bestimmten Situationen auch helfen würden, wie z. B. einem weinenden Kind einen Teddy zum Trösten zu geben.
In der Erziehung können Sie Empathie fördern, indem Sie mit Ihrem Kind über die Gefühle anderer sprechen. Dadurch bekommt Ihr Kind gleichzeitig die Möglichkeit, den eigenen Umgang mit Gefühlen zu reflektieren. Das geht besonders gut beim Vorlesen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie selbst ein gutes Vorbild sind. Denn wenn Eltern Mitgefühl vorleben und auf die Gefühle von anderen Personen eingehen, lernt das Kind an diesem positiven Rollenvorbild.
Eine weitere Erziehungsmethode ist der induktive Erziehungsstil. Hier verdeutlichen Eltern ihren Kindern, welche Konsequenzen ihr Handeln hat. In Konfliktsituationen können Sie an die Gefühle Ihres Kindes appellieren: „Wie würde es dir gehen, wenn Lilly dir deine Puppe wegnimmt?“
Optimismus: Die positive Art zu Denken
Kinder, die eine optimistische Erziehung genießen, gehen allgemein besser mit Niederlagen um. Denn sie sehen die Dinge vorwiegend positiv und stecken Rückschläge besser weg. Logisch also, dass sie im Schnitt besser in der Schule sind, mehr Erfolg im Job haben, glücklicher sind und sogar länger leben.
Ob ein Mensch viel Optimismus besitzt, ist generell sehr von den Genen abhängig. Aber kein Grund zur Verzweiflung! Denn Sie als Elternteil können mit Ihrer Erziehung viel dazu beitragen, diese Fähigkeit bei Ihrem Kind zu fördern. Das Wichtigste ist: Kinder lernen am Modell. Ist die Stimmung zu Hause optimistisch, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihr Kind ein kleiner bzw. großer Optimist wird. Eltern, die trotz Problemen zuversichtlich bleiben und positiv in die Zukunft blicken, färben auf ihren Nachwuchs ab. Laut einer finnischen Studie sind die Kinder am glücklichsten, deren Eltern sich für andere engagieren. Und das können Sie schon von klein auf in die Erziehung integrieren – egal, ob Sie gemeinsam Frösche retten oder fürs Familienessen leckere Nudeln vorbereitet.
Optimismus in der Erziehung fängt schon beim Schimpfen an. Wenn Ihr Kind wieder etwas ausgeheckt hat, sollten Sie Ausdrücke wie „nie“ und „immer“ vermeiden. Sie sind pessimistisch und lassen Kinder glauben, dass Dinge unveränderbar sind. Hier ein Beispiel: Anstatt zu sagen „Du bist immer rotzfrech“, können Sie relativieren mit „Heute bist du aber frech“. Das zeigt Ihrem Kind, dass nicht es als Person kritisiert wird, sondern sein aktuelles Verhalten – und das lässt sich verändern.
Selbstvertrauen: Die eigenen Stärken erkennen
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Erziehung ist das Stärken des Selbstvertrauens. Damit Ihr Kind sich stark fühlt und ein Gefühl für sich selbst entwickelt, sollten Sie ihm Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken. Und Ihr Kind regelmäßig dazu ermuntern, die eigenen Fähigkeiten selbstbestimmt zu erproben. Das beginnt schon im Kleinkindalter, wenn Ihr Kind beispielsweise einen Turm aus Holzklötzen baut. Hier merkt es nämlich, dass es die Fähigkeit hat, Ziele zu erreichen. Auch wenn es manchmal Rückschläge gibt. Wenn der Turm zusammenbricht, ermutigen Sie Ihr Kind, nicht aufzugeben, sondern es nochmal zu versuchen. Und irgendwann klappt’s! Das ist gut für das Selbstvertrauen. Denn wer das Gefühl hat, Einfluss auf seine Umwelt nehmen zu können, fühlt sich wichtig und stark.
Um in der Erziehung das Selbstvertrauen zu stärken, ist es für Eltern wichtig, die positiven Seiten des Kindes zu sehen. Konzentrieren Sie sich nicht auf das, was nicht klappt, sondern auf die guten Dinge. Da das im stressigen Alltag oft schwerfällt, hilft es vielen Eltern, sich eine Liste mit positiven Eigenschaften und Fähigkeiten ihres Kindes zu machen – und diese immer wieder zu loben. Außerdem können Sie gemeinsam auf die Suche nach Hobbys und Talenten gehen, die Ihr Kind gerne macht und besonders gut kann. So können Sie diese zusammen fördern und das Selbstvertrauen stärken. Aus Erziehung wird also Beziehung.
Selbst ist das Kind!
Bei uns im kinderzimmer achten wir vom ersten Tag an darauf, die Soft Skills Ihres Kindes zu fördern. Es darf und soll eine eigene Meinung haben und diese auch gegenüber anderen vertreten. Von Anfang an darf es gewisse Dinge selbst entscheiden, etwa ob es lieber mit den Fingern malen möchte – oder doch mit einem Pinsel. Außerdem ist es uns wichtig, dass unsere Schützlinge sich und ihre eigenen Grenzen wahrnehmen. Und diese auch wahren! Findet eine Grenzüberschreitung durch eine andere Person statt, ermuntern wir Ihr Kind, darauf hinzuweisen und auch mal „Nein“ bzw. „Stopp“ zu sagen. Diese Fähigkeit ist essenziell, um ein selbstbestimmtes und glückliches Leben führen zu können.